Sprache
Bilingualität
Wir beschäftigen in unseren Einrichtungen in jeder unserer Betreuungsgruppen mindestens eine frankophone muttersprachliche Fachkraft, die den ganzen Tag mit den Kindern ausschließlich in ihrer Muttersprache Französisch kommuniziert. Wir geben Kindern so die Möglichkeit, sich bereits in frühester Kindheit intensiv aber gleichzeitig ganz spielerisch, sozusagen en passant – im Vorbeigehen – mit der französischen Sprache auseinanderzusetzen. Unsere pädagogischen Fachkräfte unterstützen dabei die alltagsintegrierte Sprachbildung mit gezielter sprachlicher Führung und Begleitung der kindlichen Handlungen in ihrer eigenen Muttersprache.
Die Kinder sind so in der Alltagskommunikation in kontinuierlichen Kontakt mit dem Französischen und haben so in den wichtigen Phasen des Spracherwerbs die Möglichkeit, die französische Sprache aktiv und passiv zu erwerben. Auf Basis dieser Immersionsmethode, dem Eintauchen in die Fremdsprache, werden die Kinder in die Lage versetzt, bis zum Ende ihrer Kindergartenzeit in bestimmten Gesprächssituationen selbständig und spontan zu sprechen und zu antworten.
Alltagsintegrierte Sprachbildung
„Alltagsintegrierte sprachliche Bildung ist entwicklungs-, lebenswelt- und
kompetenzorientiert. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie in bedeutungsvolles
Handeln eingebettet und durch feinfühlige Beziehungsarbeit begleitet ist und in allen
Situationen des Einrichtungsalltags ihre praktische Umsetzung findet. Sie schließt
demnach sowohl alltägliche Routinesituationen (wie Mahlzeiten, Körperpflege, Hol- und Bringzeiten, etc.) als auch geplante und freie Spiel- und Bildungssituationen innerhalb und außerhalb der Kindertageseinrichtung (wie Projekte, Ausflüge, gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen, etc.) ein und kann sich an die gesamte Kindergruppe, kleinere Gruppen oder ggf. einzelne Kinder richten.
Alltagsintegrierte sprachliche Bildung ist von einem professionellen Interesse an der
Lebenswelt, den Themen und Fragen der Kinder, ihren Entwicklungserrungenschaften
und anstehenden Entwicklungsschritten als soziale und interaktive Persönlichkeiten
geprägt und macht diese zum Ausgangspunkt für eine gezielte Begleitung und
Unterstützung sprachlicher Bildung. Dazu wird die Lern- und Sprachentwicklung der
Kinder systematisch beobachtet, dokumentiert sowie reflektiert und als professionelle
Arbeitsgrundlage genutzt. Fachkräfte erkennen, initiieren und nutzen Interaktionsgelegenheiten, um den Dialog mit Kindern und der Kinder untereinander auf der Grundlage von theoretischem Wissen zu Sprachbildungsprozessen zu fördern.
Die alltagsintegrierte sprachliche Bildung ist nicht als Gegensatz zu einer gezielten
additiven Sprachförderung zu verstehen, sondern kann ggf. durch diese ergänzt werden.
Eine hochwertige alltagsintegrierte sprachliche Bildung bedarf einer spezifischen
professionellen Handlungskompetenz der pädagogischen Fachkräfte, die Fachwissen,
handlungspraktisches Wissen und Können (insbesondere zu spezifischen Interaktionsund Gesprächsstrategien, Beobachtungs- und Analysekompetenz) umfasst. Dies schließt auch die Bereitschaft zur Reflexion des eigenen (Sprach-)Handelns sowohl auf individueller als auch auf Teamebene ein und fordert pädagogische Fachkräfte heraus, die eigene pädagogische Arbeit kritisch in den Blick zu nehmen und weiterzuentwickeln. In diesen Prozess ist das gesamte System der Kindertagesstätte einbezogen, das durch förderliche Strukturen dazu beiträgt, die alltagsintegrierte sprachliche Bildung kontinuierlich weiterzuentwickeln.“
(Quelle: //sprach-kitas.fruehe-chancen.de)